Adolf Luther German, 1912-1990

Biography

Adolf Luther war ein deutscher Künstler und Pionier der Licht- und Raumkunst. Geboren 1912 in Krefeld, studierte er zunächst Rechtswissenschaften und promovierte 1943, bevor er sich in den 1950er Jahren autodidaktisch der Kunst zuwandte. Bereits Anfang der 1960er Jahre begann er mit Glas, Spiegeln und Licht zu experimentieren – Materialien, die seine künstlerische Praxis fortan bestimmten.

Luthers Werk basiert auf der radikalen Idee, das Kunstwerk nicht länger als abgeschlossenes Objekt zu verstehen, sondern als dynamische Situation im Raum, die erst durch die Wahrnehmung der Betrachtenden vollständig wird. Mit seinen Licht- und Hohlspiegelobjekten schuf er komplexe Reflexionsräume, in denen Licht, Bewegung und Perspektive eine zentrale Rolle spielen. Der Raum selbst wurde bei ihm zur plastischen, energetischen Erscheinung. Seine Arbeiten erforschen das Unsichtbare – Licht als physikalische Realität wie auch als Metapher für Erkenntnis.

Luther war eng verbunden mit der international aktiven Gruppe ZERO und dessen Mitgliedern wie Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert, unter anderem im Museum Haus Lange in Krefeld, im Palais des Beaux-Arts in Brüssel und in verschiedenen Galerien in Deutschland und Europa.

Adolf Luther starb 1990 in Krefeld. Sein künstlerisches Vermächtnis wird von der Adolf-Luther-Stiftung betreut, die sein Werk bewahrt, weiterdenkt und in neue Kontexte stellt. Heute gilt Luther als einer der bedeutendsten Vertreter der kinetischen und optischen Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – und als Wegbereiter für eine Kunst, die Wahrnehmung selbst zum Thema macht.

Works
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