Dimitris Tzamouranis Greece, b. 1967
Dimitris Tzamouranis ist ein Maler im klassischen Sinne. Seine gegenständlichen Gemälde zeugen von herausragendem handwerklichem Können. Sie entstehen auf großformatigen Leinwänden, die er nach traditionellen Verfahren in zahlreichen Schichten grundiert, oder auf Kupferplatten im kleineren Format. Auch seine Motivwelt folgt den Spuren der Kunstgeschichte viele Jahrhunderte zurück. Und dennoch ist seine Kunst höchst aktuell. Gegenwart stößt auf tradierte Inhalte, Techniken und Motive. Aktuelle soziale und politische Themen interessieren Tzamouranis ebenso wie zwischenmenschliche Begegnungen und individuelle Dispositionen.
Tzamouranis, der 1967 in Kalamata auf der griechischen Halbinsel Peloponnes geboren wird, kommt mit 23 Jahren, 1990, nach seinem Studium der Malerei und Druckgrafik an der Universität für Bildende Kunst in Thessaloniki, nach Berlin. Hier studiert er weitere drei Jahre an der Universität der Künste. Schon bald wird Video für ihn ein zentrales Medium. 1999 lebt er dank eines Stipendiums des Berliner Senats für ein Jahr in Istanbul.
Tzamouranis’ Großvater war Kirchenmaler, erzogen wurde Tzamouranis in einem sehr religiösen Haushalt. Zwei Tatsachen, die ihn schließlich ausgehend von seinem Studium den Weg eines figurativen Malers einschlagen lassen. So beginnt er ab etwa 2001, sehr persönliche Bilder in einer realistischen Bildsprache zu malen. Schon bald geht er über das rein Abbildhafte hinaus und streut rätselhafte Elemente und Figuren in die Szenen ein. Wirklichkeit und Traum mischen sich subtil, die Darstellungen erscheinen magisch; Beleuchtung, Licht und Schatten erzeugen eine cineastische Dramatik. Ein Prinzip, das er bis heute in immer wieder neuen Variationen und Erzählungen weiterverfolgt. Eine besondere Nähe und Intimität findet sich in seinen zahlreichen Figurenstudien, Porträts und Selbstbildnissen.
Tzamouranis wurden bereits einige institutionelle Ausstellungen gewidmet, unter anderem im Frissiras Museum in Athen (2013) und der Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück (2013). 2017 war er Teilnehmer der documenta in Kassel.