Mischa Kuball Germany, b. 1959
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Der Kunsthistoriker Horst Bredekamp hat sich in seiner Auseinandersetzung mit dem letzten Werk des Kunsthistorikers Aby Warburg und dessen Bilderfahrzeug im Kontext des Mnemosyne-Atlas auf eine eigene Navigation in seiner Bibliothek konzentriert. Die Stichworte, die hier alphabetisch geordnet sind und in dieser Reihenfolge Zugänge zum Bild- und Textuniversum von Warburg ermöglichen, sind so in der Berliner Bibliothek von Bredekamp auffindbar. Er selbst hat sich damit eine Karte geschaffen um sich einen Zugang zu ermöglichen. Die vierteilige Leuchtkasten-Arbeit versucht dieser Spur nachzugehen. Direkte Nachbarschaften von K und L oder B und C verweisen auf komplexe Systeme. Einzelne Stichworte wie „Terror“ und „Theater“ oder „Risiko“ und „Ruine“ verlangen besondere Aufmerksamkeit und sind vielleicht in ihrer Semantik nicht geübt. Hinter dem Begriff „Behemot“ beispielsweise erwartet uns ein großes Mythenuniversum. Bredekamp ist sich dieser Komplexität bewusst, sodass seine Navigationstafel auf Zugänglichkeit und Auffindbarkeit setzt. Tatsächlich stellt sie auch Fragen über das nicht gesagte und nicht auffindbare in dieser Liste. Damit ist es auch ein Portrait von Horst Bredekamp – ein Portrait, welches nicht das Antlitz einer Person abbildet, sondern dessen Gedankenwelt.